Der Weltfrauentag ist seit 2019 in Berlin und seit 2023 auch in Mecklenburg-Vorpommern ein gesetzlicher Feiertag und erinnert uns jährlich daran, die Erfolge und den Einsatz von Frauen gebührend zu würdigen und für noch mehr Gleichberechtigung von Frauen in der Gesellschaft zu kämpfen.
Auch in der Weinwelt spielen Frauen eine zunehmend wichtige Rolle, sowohl als Winzerinnen als auch in anderen Schlüsselpositionen. Immer mehr Frauen leiten Weingüter und Winzereien. Sie tragen nicht nur zur Weinproduktion bei, sondern erfrischen die Weinwelt auch mit eigenen Perspektiven und kreativen Ansätzen. Pia Strehn stellt ein Paradebeispiel für Innovation in der Weinwelt dar und ist maßgeblich für die erfolgreiche Entwicklung des Roséweins im rotweindominierten Burgenland verantwortlich. Die Anerkennung ließ nicht lange auf sich warten. Ihr Elefant im Porzellanladen wurde direkt zum besten Rosé Österreichs vom FALSTAFF gekürt.
(Pia Strehn)
Frauen sind aber nicht nur auf der Produktionsseite aktiv, sondern auch als Weinexperten und Sommeliers. Viele Frauen haben hohe Positionen in der Weinverkostung, -kritik und -bewertung erreicht. Ob Jancis Robinson (MW), eine renommierte britische Weinjournalistin und Autorin oder Isabelle Legeron (MW), die laut Drinks Business „die Fahnenträgerin der Naturweinbewegung und eine der 50 einflussreichsten Frauen im Weinsektor“ ist – Frauen geben auch in der Weinfachwelt zunehmen den Ton an!
Auch gibt es spezielle Netzwerke und Organisationen, die sich auf Frauen in der Weinbranche konzentrieren. Diese bieten eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen, Wissen und Unterstützung. Aber auch Weingüter unterstützen selbstständig Projekte für Frauen, so z.B. das Weingut Sartori di Verona mit ihrer „Fira“-Produktlinie. Jede Flasche „Fira“ enthält eine wichtige Botschaft: Die Wiederbeschäftigung von Frauen, die Opfer von Gewalt geworden sind, gefördert von der Vereinigung D.i.Re. (Donne in Rete contro la violenza). Durch den Verkauf von Fira trägt Sartori di Verona zur Unterstützung von Ausbildungsprojekten für die Wiederbeschäftigung von Frauen bei, die einen Weg aus der Gewalt in die wirtschaftliche Autonomie einschlagen.
Frauen spielen auch eine entscheidende Rolle in der Vermarktung von Weinen. Die Geschichten hinter den Weinen, oft von Frauen geprägt, werden als wichtiger Bestandteil der Weinvermarktung betrachtet. Hier möchten wir das Weingut Schneeberger aus der Südsteiermark hervorheben, bei dem die ganze Familie tatkräftig mit anpackt, sei es in der Kulinarik, im Organisatorischen oder im Vertrieb. Wem die Weine von Schneeberger geschmacklich zusagen, legen wir wärmstens einen Kurztrip in die Südsteiermark nahe. Der von Margrit Schneeberger geführte Buschenschank punktet nicht nur in Sachen Wein, sondern glänzt auch mit regionalen, hausgemachten Köstlichkeiten.
(Weingut Wittmann)
Probieren Sie unbedingt auch die Weine des Weinguts Wittmann. Bereits zum dritten Mal kürt Eichelmann das Weingut Wittmann 2024 zum „Weingut des Jahres“. An der Seite des preisgekrönten Winzers Philipp Wittmann steht seine ebenbürtige Frau Eva Clüsserath-Wittmann, selbst zur Winzerin des Jahres 2022 gekürt. Ihr Pendeln zwischen den Weingütern ihres Mannes in Westhofen und ihrem eigenen an der Mosel zeigt ihre Hingabe zum Terroir und macht sie zu einer inspirierenden Persönlichkeit in der Welt des Weins.
(Ludwina Saffer mit Familie, 1910)
Abschließend möchten wir Ihnen selbstverständlich nicht unsere eigene Erfolgsgeschichte vorenthalten, die ohne eine starke Frau vielleicht nie begonnen hätte. 1923 machte sich die junge Witwe Ludwina Saffer, geborene Bertoldi, gemeinsam mit ihren Kindern in einem Haflingergespann von Südtirol nach München auf und erwarb einen Weinkeller mit dazugehörigem Restaurant. Von dort aus begann der Vertrieb von Weinen und der Grundstein für unsere erfolgreiche Firmengeschichte war gelegt.
In diesem Sinne: Ein Prosit auf die Frauenpower in der Weinwelt!