Wein-Lexikon
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Abgang
Nachgeschmack, der nach dem Herunterschlucken für mehr oder weniger lange Zeit nachklingt.
Abstich
Oder auch Abzug genannt, wird der junge Wein in ein anderes Behältnis befördert. In der Regel geschieht dies durch umpumpen oder schonend durch Schwerkraft. Ziel ist es den Wein von Hefebodensatz, Vollhefe, Schwebestoffen und ungelösten Teilen von Fruchtfleisch und Traubenschale trennen.
Adstringierend
Durch Tannine hervorgerufenes Gefühl, dass einen leicht bitteren und austrocknenden Nachgeschmack im Mund hinterlässt. Tannine – im Allgemeinen auch Gerbstoffe genannt – sind hauptsächlich in Rotweinen enthalten, aber auch Weißweine können im geringen Maß Gerbstoffe enthalten. > siehe auch Gerbstoff.
Amabile
Italienische Bezeichnung für lieblich.
Ampelographie
Ist die Rebsortenkunde und somit die Lehre von den Eigenschaften und dem Aussehen der Rebsorten. Die derzeit mehr als 20.000 bekannten Rebsorten werden seit jeher beschrieben. Zu diesen Sorten gibt es mehr als 15.000 Synonyme die regional verbreitet in einzelnen Fällen auch unterschiedliche Sorten bezeichnen.
Annata
Italienische Bezeichnung für Jahrgang.
Auslese
Bezeichnung für die dritte Prädikatsstufe von Qualitätsweinen nach Kabinett und Spätlese. Die Lese darf frühestens eine Woche nach der Ernte von nicht so reifem Lesegut erfolgen. Für jedes Anbaugebiet und für jede Rebsorte gelten unterschiedliche Mostgewichte.
Autochthon
Als autochthon werden Rebsorten bezeichnen, die ihren Ursprung in dem jeweiligen Anbaugebiet haben und als einheimische und alteingesessene Rebsorten gelten.
Avinieren
Ist das ausschwenken des sauberen Weinglases mit einem kleinen Schluck Wein, bevor das Glas mit demselben Wein befüllt wird.
Barrique
Kleines Eichenholzfass mit 225 Litern Inhalt. Ursprünglich stammt dieser Fasstyp aus Bordeaux, wo er im Mittelalter eingeführt wurde. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts hatte er den rund vier Mal so großen Lagerbehälter - den Tonneau - als Transport- und Lagerbehälter so gut wie verdrängt. Im heutigen Sprachgebrauch bezeichnet man mit Barrique allgemein den Ausbau des Weins in kleinen (neuen) Eichenfässern. Diese Art des Ausbaus beeinflusst den Stil und Charakter des Weines. Die Lagerung im Barrique reichert den Wein mit zusätzlichen Tanninen an und verändert den Reifungsprozess. Üblich beim Barrique-Ausbau ist auch das sogenannte "Toasten" des Holzes. Die Röstaromen werden dann an den Wein während der Reifung abgegeben.
Beerenauslese
Die dritthöchste Stufe der deutschen Prädikatsweine, wird aus überreifen edelfaulen Trauben gewonnen. Das Mostgewicht der Beerenauslese liegt bei mindestens 110 bis 128 Öchsle. Für jedes Anbaugebiet und für jede Rebsorte gelten hier unterschiedliche Mindestwerte.
Biss
Der erste, meistens durch die Säure hervorgerufene Eindruck auf der Zunge.
Botrytis Cinera
Auch Edelfäule oder Grauschimmel genannt. Einerseits ist der Pilz gefürchtet, zu einem richtigen Zeitpunkt kann er aber durchaus erwünscht sein, denn bei guten Wetterbedingungen können durch die Edelfäule edelsüße Weißweine entstehen. Dies geschieht jedoch nur bei reifen Trauben, bei unreifen führt der Befall zu Roh- oder Sauerfäule und verursacht massive Schäden.
Brut
Geschmacksbezeichnung für trockenen Schaumwein oder Sekt. Darf bis zu 15 Gramm Restsüße enthalten.
Bukett
Die Summe aller Duft- und Geschmacksstoffe.
Böckser
Ein Weinfehler, der während der Gärung oder in den ersten Wochen auf der Vollhefe entsteht und der dem Jungwein einen unangenehmen, im Extremfall an faule Eier erinnernden Geruch und Geschmack verleiht. Durch Lüften und Filtrieren kann dieser Weinfehler in den meisten Fällen wieder behoben werden.
Cerasuolo
Bezeichnung für einen eher hellen Rosé-Wein. Wird vor allem bei Weinen in den Regionen Abruzzen und Sizilien verwendet. Siehe auch Chiaretto.
Chiaretto
Als Chiaretto bezeichnet man eher dunkelfarbene Rosé-Weine Italiens. > siehe auch Cerasuolo.
Crianza
Spanische Qualitätsbezeichnung. Eine Crianza muss, je nach Region mindestens sechs bis zwölf Monate im Barrique-Fass gereift sein und außerdem ein Mindestalter von zwei Jahren haben, bevor sie in das Barrique kommt, damit sie in den Verkauf gebracht werden darf.
Cru
“Gewächs” – in der Regel eine Qualitätsbezeichnung. Im weiteren Sinne auch eine Lage oder ein bestimmter Weinberg. > siehe auch Grand Cru.
Cru Classé
Klassifiziertes Gewächs – normalerweise nur für Bordeaux-Weine.
Cuvée
Vor allem im deutschsprachigen Raum Begriff für den Verschnitt verschiedener Grundweine. In Gegenden, in denen Schaumwein nach dem Champagnerverfahren hergestellt wird, bezeichnet Cuvée auch den feinsten Most, der zuerst aus der Kelter läuft.
Dégorgieren
Entfernen des Hefe-Depots eines Flaschengärsektes. Durch regelmäßiges Rütteln gelangen die Hefen in den Flaschenhals hinter den Korken. Daraufhin wird der Flaschenhals vereist und der provisorische Verschluss entfernt. Durch den Druck der Kohlensäure schießt der vereiste Hefepfropfen heraus. Die Flasche wird mit der sogenannten Dosage aufgefüllt und endgültig verkorkt.
Degustation
Verkostung und anschließende Wein-Bewertung. Dabei werden Auge, Nase und Gaumen (Geschmack) des Weines bewertet. Bei der Degustation geht es darum, einen Wein möglichst objektiv zu beurteilen. Dies erfordert neben fundiertem Wissen die Fähigkeiten Riechschärfe, Unterscheidungs- und Erinnerungsvermögen. Der Verkoster muss die verschiedenen Aroma- und Extraktstoffe des Weines, die beim "Riechen" und "Schmecken" wahrgenommen werden, genau erkennen, um sie eindeutig definieren und beschreiben zu können.
Dekantieren
Umfüllen des Weins in eine geeignete Glaskaraffe. Das Dekantieren geschieht aus zwei Gründen: Ältere Weine werden dekantiert, um sie von dem am Flaschenboden abgesetzten Depot (Farbstoffen und eventuell Weinstein) zu trennen. Jungen Weinen wird durch das Dekantieren Sauerstoff zugeführt. Die einsetzenden Oxidationsvorgänge bringen Körper und Bouquet des Weines zur Entfaltung.
Demi-sec
Halbtrocken (für Schaumweine)
Depot
Gemisch aus Stoffen, die bei der Weinbereitung und Reifung des Weines ausfallen: In einem frühen Stadium sind dies tote Hefezellen, Teile des Fruchtfleischs, der Traubenschalen und Kerne. In einem späteren Stadium besteht das Depot aus Weinstein und bei Rotweinen aus Phenolen sowie aus Substanzen, die zur Klärung oder Filtration des Weins eingesetzt wurden. Diese lagern sich bei der Reifung des Weines in der Flasche ab.
DO
Denominación de origen. Kontrollierte Herkunftsbezeichnung spanischer Qualitätsweine.
DOC
Denominazione di origine controllata. Italienische kontrollierte Herkunftsbezeichnung von Qualitätsweinen.
DOCG
Denominazione di origine controllata e garantita. Höchste kontrollierte Herkunftsbezeichnung italienischer Qualitätsweine.
Edelfäule
Willkommene Form des Befalls von Weißweintrauben durch den Schimmelpilz Botrytis cinerea. Durch dem Schimmel wird der Traube Wasser entzogen. Es entsteht ein hochkonzentrierter Wein mit einem charakteristischen Duft nach Honig und Trockenfrüchten. Die berühmtesten edelfaulen Weine stammen aus Sauternes. In Deutschland sind vor allem Beeren- und Trockenbeerenauslesen durch Edelfäule geprägt. Eine wichtige Voraussetzung zu ihrer Entstehung ist das Klima: neblige Herbstmorgen und warme Nachmittage begünstigen ihr Wachstum. Nur reife Weißweintrauben profitieren von dem Befall.
Eiswein
Die höchste Prädikatsstufe nimmt unter den Prädikatsweinen eine Sonderstellung ein. Die Trauben werden erst bei einer Temperatur von mindestens minus 7° Celsius gelesen. Das gefrorene Lesegut muss sofort weiterverarbeitet werden. Der gefrorene Wasseranteil des Traubensafts bleibt beim Pressen auf der Kelter zurück und nur das übriggebliebene hochkonzentrierte Zuckerelixier wird vergoren. Charakteristisch für Eiswein ist die Verbindung von konzentrierter Süße und hoher Säure.
Erzeugerabfüllung
Der Wein muss aus dem eigenen Weinberg stammen und vom Winzer selbst verarbeitet worden sein. Winzergenossenschaften dürfen den Begriff auch für Weine gebrauchen, die von mehreren ihrer Mitglieder stammen.
extra brut
Geschmacksbezeichnung für Schaumwein. Enthält maximal bis zu 6 Gramm Restzucker.
extra trocken
Geschmacksbezeichnung für Schaumwein. Enthält zwischen 12 und 20 Gramm Restzucker.
Feinhefe
Ist eine Bezeichnung für den Rest der Hefe nach der Gärung, der nach dem Abstich des Weines in einen anderen Behälter noch im Wein verbleibt. Es handelt sich dabei um relativ kleine Hefepartikel, die im Wein nur ganz langsam zu Boden sinken. Diese verleihen dem Wein eine prickelnde Frische und wirken auch reduktiv. > siehe auch Vollhefe
Filtration
Vor dem Abfüllen wird der Wein filtriert, um alle Trübstoffe und die Hefen zu entfernen. Ein Nachgären kann so verhindert werden.
Flaschengärung
Traditionelles Verfahren zur Herstellung von Sekt. Bei der Flaschengärung gibt es zwei Varianten: das aufwendigste und berühmteste ist das sogenannte Champagnerverfahren. In Deutschland spricht man von traditioneller oder klassischer Flaschengärung. Die andere, etwas weniger aufwendige Variante bezeichnet man als Transvasierverfahren oder einfach Flaschengärung. In beiden Verfahren wird der bereits vergorene Grundwein zusammen mit einer Mischung aus Hefe und Zucker in Flaschen gefüllt. Dort findet die zweite Gärung statt. Der Unterschied liegt in der Trennung der Brutsekte von der Hefe. Wird beim klassischen Flaschengärverfahren die Hefe aufwändig abgerüttelt und mittels des Degorgierens vom Sekt getrennt (der Sekt bleibt also stets in derselben Flasche) so wird beim Transvasierverfahren der Sekt unter Druck aus der Flasche in einen Tank geleert und anschließend filtriert und abgefüllt. > siehe auch Méthode champenoise.
Frizzante
Bezeichnung für leichte italienische Perlweine unter 2,5 Bar Druck.
Gärung
Umwandlung von Zucker in Alkohol unter Abschluss von Sauerstoff. Auf die Weinbereitung bezogen bedeutet das, dass die Hefen den im Traubenmost enthaltenen Zucker verstoffwechseln und diesen dabei in Alkohol und Kohlenstoffdioxid umwandeln. Eine langsame und kontrollierte Vergärung ist bei der Qualität sehr zuträglich was auch der Grund dafür ist, dass ein ausgeklügeltes Kühlsystem zur Standardausstattung nahezu aller Weingüter und Kellereien gehört. Insbesondere in südlichen Regionen ist dies für eine langsame Ausreifung der Aromen unerlässlich, da eine unkontrollierte Vergärung zu einem viel zu schnellen Gärverlauf mit einem einhergehenden Verlust von Aromen führen würde.
Gerbstoff
Auch Gerbsäure oder Tannin genannt. Sie spielen beim Altern von Weinen eine wichtige Rolle. Vor allem junger Rotwein enthält hohe Mengen an Tanninen. Sie verursachen im Mund ein charakteristisches Gefühl von Trockenheit, ein Zusammenziehen der Schleimhäute. Tannine stammen aus den Stielen, Kernen und Schalen der Traube, insbesondere bei Rotweinen. Zusätzliche Tannine nimmt der Wein aber auch aus dem Holz der Fässer auf. Dies wird gezielt eingesetzt beim Ausbau des Weines im Barrique.
Gespritzter
Österreichische Bezeichnung (mundartlich "G´spritzter") für die Mischung von zumindest 50% trockenem Wein mit maximal 50% Soda- oder Mineralwasser und zumindest 4,5% Alkoholgehalt für heiße Jahreszeiten. Vorzugsweise werden dafür die säurebetonten Rebsorten Veltliner oder Welschriesling verwendet. Wird in Deutschland als Schorle bezeichnet.
Grand Cru
Wörtlich: Großes Gewächs. Klassifizierung der besten Lagen im Burgund und im Elsass, allgemein auch als Bezeichnung für herausragenden Wein verwendet. > siehe auch Cru.
Graufäule
Unerwünschte Form des Befalls der noch unreifen Trauben durch den Schimmelpilz Botrytis cinerea. Eine der schlimmsten Pilzkrankheiten. Die Botrytis cinerea verbreitet sich im Fruchtfleisch der Beere und durchbricht die Haut. Auf diese Weise können andere Pilze und Bakterien in die Traube eindringen. Rotweine verlieren ihre Farbe. Beim Befall gesunder und reifer Weißweintrauben führt derselbe Pilz hingegen zur begehrten Edelfäule.
Hefe
Einzellige Pilze, die sich sehr schnell durch Zellsprossung vermehren und für die Gärung des Weines verantwortlich sind. In der Weinbereitung ist grundsätzlich zwischen zwei verschiedenen Formen von Hefe zu unterscheiden – den natürlichen Hefen oder auch Spontanhefen genannt und den sogenannten Reinzuchthefen. Bei ersteren handelt es sich um natürlich in der Atemluft, sprich auch im Weinberg und dem Keller vorkommende Hefen, die sich je nach Standort aus einer Mischung verschiedenster Wildhefestämme zusammensetzen. Bei dieser Form der Vergärung wird, vereinfacht gesagt, der Most sich selbst überlassen und abgewartet bis auf natürliche Weise eine Gärung einsetzt. Die daraus entstehenden Weine sind i.d.R. vielschichtiger und zeigen deutlicheren Herkunftscharakter verglichen mit Weinen, die mit sogenannten Reinzuchthefen vergärt wurden. Reinzuchthefen werden im Labor aufgrund ihrer guten Eigenschaften (Verlässlichkeit bei der Gärung, Aromenausprägung, Alkoholtoleranz etc.) selektioniert und vermehrt. Die Winzer können die diversen erhältlichen Reinzuchthefen entweder in flüssiger Form oder in Form eines Granulats erwerben und dem frischen Most beimischen, um eine schnelle und sichere Vergärung mit der gewünschten Aromenausprägung zu erreichen.
Horizontalprobe
Verkostung unterschiedlicher Lagen oder Weingüter desselben Jahrgangs. Durch diese Art der Verkostung werden Besonderheiten der einzelnen Lagen und / oder die Handschrift eines Weinguts deutlich. Bei dieser Art der Verkostung sollten nicht zu viele Kriterien (unterschiedliche Winzer, unterschiedliche Lagen, unterschiedliche Qualitäten) kombiniert werden, sonst verlieren die einzelnen Kriterien ihre Unterscheidungskraft.
Hybridrebe
Kreuzung europäischer Vitis vinifera-Arten mit amerikanischen Vitis Arten (meist Vitis labrusca). Ziel dieser Kreuzungen ist es in den meisten Fällen, die guten Geschmackseigenschaften der europäischen Reben mit der Reblaus-Resistenz amerikanischer Reben zu vereinen. Die meisten Hybridreben werden zur Erzeugung von Tafeltrauben genutzt.
IGT
Indicazione Geografica Tipica, abgekürzt IGT, ist eine neue Stufe des Landweins, der als italienische Version des erfolgreichen französischen Vin de Pays gedacht ist. Die Weine können eine geographische Bezeichnung auf dem Etikett kombiniert mit einer Rebsorte tragen.
Jahrgangswein
Jahrgangswein wird entweder ganz oder zu einem großen Teil aus Trauben eines Jahrgangs gewonnen. Je nach Land, Gebiet oder Wein kann der Anteil variieren. Bei Qualitätsweinen wird in der Regel der Jahrgang auf dem Etikett genannt. Bei Schaumweinen und Sekt ist ein Verschneiden von verschiedenen Jahrgängen üblich. Andernfalls ist der Jahrgang ausgewiesen.
Kabinett
Bezeichnung für die erste Stufe von Qualitätsweinen mit Prädikat (QmP). Für jedes Anbaugebiet und für jede Rebsorte gelten unterschiedliche Mostgewichte. Unter den Prädikatsweinen haben Kabinettweine die niedrigsten Mostgewichte und sind daher am leichtesten.
Keltern
Verfahren zum Gewinnen von Most. Lange Zeit wurde der Most durch Austreten mit den Füßen gewonnen. Dieses Verfahren ist fast überall durch maschinelle Mühlen abgelöst worden. Bei der Herstellung von Rotwein werden Schalen und Kerne nicht vom Saft getrennt. Denn nur so gelangen die Extrakte der Schalen beim anschließenden Maischen in den Wein.
Maischen
Einweichen fester Stoffe in Flüssigkeit. Bei der Herstellung von Rosé und Rotwein dient das Verfahren dazu, Phenole aus den Schalen, Kernen und Stielen der Trauben im Saft zu lösen. Einfache Weine entstehen durch zwei bis dreitägiges Maischen während der Gärung. Manche Weine stehen darüber hinaus noch längere Zeit auf der Maische. Die idealen Bedingungen sind sehr stark von Temperatur und Rebsorte abhängig. Richtiges Maischen beruht daher auf langer Erfahrung.
Mehltau
Der echte Mehltau wird durch den Pilz Oidium tuckeri hervorgerufen und greift vor allem die Blätter und Trauben an. Er zeigt sich als weißer Belag auf der Blattoberseite und kann die Haut der Trauben angreifen, was zum Platzen der unreifen Beeren führen kann. Der falsche Mehltau wird durch den Pilz Plasmopara viticola hervorgerufen und greift vor allem die Blüten, Blätter und Trauben an.
Méthode champenoise
Bezeichnung für das Verfahren zur Herstellung von Champagner. Seit 1994 ist der Begriff innerhalb der EU für die Schaumweine aus der Champagne geschützt. Nur der wirklich in der Champagne nach strengen Kriterien erzeugte Champagner darf sich nun noch so nennen. Das gleiche Verfahren für Weine aus anderen Regionen darf als "méthode classique" und "méthode traditionelle" bezeichnet werden. In Deutschland spricht man von klassischer Flaschengärung. > siehe auch Flaschengärung.
Most
Gemahlene Trauben vor der Gärung. Gemisch aus Traubensaft, (Stielen), Schalen, Kernen und Fruchtfleisch.
Mostgewicht
Gaßeinheit für den Reifegrad der Trauben. Das Mostgewicht wird anhand der im Most gelösten Inhaltsstoffe bestimmt, die zu 90 Prozent aus vergärbarem Zucker bestehen. Zucker ist ein zuverlässiger Indikator für den Reifegrad der Trauben. Das Mostgewicht gibt an, wie hoch der potenzielle Alkoholgehalt des Weines ist. 16 Gramm Zucker pro Liter ergeben etwa 1 Volumenprozent Alkohol. Für einen durchgegorenen Wein mit 10 Volumenprozent Alkohol müssen die Trauben also 160 Gramm Zucker pro Liter enthalten. Das Mostgewicht wird in Deutschland in Oechsle gemessen. > siehe auch Oechsle.
Nase
Begriff für den Geruch des Weines.
Oechsle
In Deutschland gebräuchliche Maßeinheit für das Mostgewicht. Es basiert auf der Dichte des Mostes. Namensgeber für das Verfahren ist der Pforzheimer Christian Ferdinand Öchsle (1774 -1852), der eine Mostwaage entwickelte. Ein typischer trockener Wein hat ein Mostgewicht zwischen 83° bis 104° Öchsle.
Önologe
Weinwissenschaftler, Fachmann in Theorie und Praxis. > siehe auch Önologie.
Önologie
Wissenschaft vom Wein. Allerdings bezeichnet dies nicht nur die rein theoretische Bildung, sondern umfasst auch das Praxiswissen über Anbau der Reben bis zur Kellertechnik. (griech.: oinos=Wein, logos=Wissenschaft).
Oxidation
Durch den Kontakt mit der Umgebungsluft oxidiert der Wein. Dieser Vorgang beginnt bei der Weinherstellung, setzt sich bei der Lagerung fort und endet beim Dekantieren und letztlich Degustieren des Weins. Bei der Weinherstellung versucht der Winzer i.d.R. den Kontakt mit der Umgebungsluft möglichst zu vermeiden. In diesem Stadium ist Sauerstoff bei der gezielten Herstellung von frischen und fruchtbetonten Weinen möglichst zu vermeiden.
Passito
Italienische Bezeichnung für einen Süßwein aus Trauben, die traditionsgemäß auf Strohmatten getrocknet werden und somit sehr konzentrierte Weine hervorbringen. Heute werden aus hygienischen Gründen vor allem Kunststoffkisten für die Trocknung verwendet.
Perlage
Perlenbildung bei kohlensäurehaltigen Weinen. Ein Qualitätsindiz für einen Schaumwein ist die Feinheit der Perlage.
Phenol
Gruppe chemischer Verbindungen um den Baustein Phenol (C6H5OH). Phenole kommen in Trauben vor. Besonders konzentriert sind sie in Schalen, Stielen und Kernen roter Trauben. Zu den Phenolen zählen Tannine und die meisten Aromen, die den Geschmack des Weines bestimmen. Durch das Maischen gelangen besonders viele Phenole in den Wein.
PIWI
Pilzwiderstandsfähige Rebsorten sind ursprünglich aus Kreuzungen zwischen europäischen und amerikanischen Rebsorten entstanden. Dank ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber den echten und falschen Mehltau können sie dabei helfen den Pflanzenschutzmitteleinsatz zu reduzieren.
Podere
Italienische Bezeichnung für ein kleines Weingut.
Primitivo
Den Vino del Nonno gab es in jedem apulischen Ort bei der örtlichen Genossenschaft. Süß, schwer und preiswert zapfte man sich den täglichen Hausgebrauch in einen mitgebrachten Plastikkanister. Heute ist Primitivo die wichtigste Rebsorte Süditaliens. Sein Name bezieht sich auf seine frühe Reife; bereits im August hängen seine Trauben reif am Stock. Die besten wachsen in der Gegend von Manduria. Die Traube produziert viel Zucker, was zu hohen Alkoholgehalten führt. Die modernen Primitivos fließen tiefdunkel ins Glas und zeigen neben Rumtopf und Zimt auch frische Fruchtaromen, verfügen über eine harmonische Säure, eine feinen Salzigkeit und einen moderaten Gerbstoffgehalt. Trinkspaß ist hier vorprogrammiert.
QbA
Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete. Untere Stufe des deutschen Qualitätsweins im Unterschied zu Qualitätswein mit Prädikat (QmP). Bei der Weinerzeugung ist eine sogenannte Chaptalisation, das Anreichern des Weines mit Zucker mit dem Ziel einer größeren Alkoholausbeute und eines volleren Geschmacks, erlaubt. > siehe auch QmP.
QmP
Qualitätswein mit Prädikat, auch Prädikatswein. Obere Kategorie des deutschen Qualitätsweins im Unterschied zum Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete (QbA). Im Gegensatz zum QbA ist bei Qualitätsweinen eine Chaptalisation nicht erlaubt. Der bei der Gärung entstandene Alkohol und der eventuell verbleibende Restzucker ist komplett natürlichen Ursprungs und stammt aus der am Stock gewachsenen Traube. > siehe auch QbA.
Qualitätswein
Qualitätsweine sind laut EU-Weingesetz immer an ein bestimmtes Gebiet gebunden, die Trauben müssen aus einem klar definierten Anbaugebiet stammen. Der Begriff Qualitätswein stellt einen Sammelbegriff dar und umfasst den QbA und QmP in Deutschland, Qualitäts- und Prädikats-Wein bzw. DAC in Österreich, DO und DOCa in Spanien, DOC und DOCG in Italien sowie VDQS und AOC in Frankreich.
Reblaus
Insekt, das die Weinrebe befällt und durch Schädigung der Wurzeln abtötet. Ihre verheerende Wirkung entfaltete sie seit 1863, als sie von Amerika nach Frankreich importiert wurde. Dort vernichtete sie einen Großteil der Rebflächen. Ende des 19. Jahrhunderts hat sich die Reblaus weit über die Welt verbreitet. Nur wenige Gebiete sind aufgrund ihrer entlegenen geographischen Lage oder schlechten Standortbedingungen wie sehr skelettreichen Böden verschont geblieben (z.B. Teile Australiens, die Westküste Südamerikas aber auch extreme Schiefer-Steilhänge an Mosel, Saar und Ruwer). Das einzig wirksame Gegenmittel wurde 1880 entdeckt: Durch das Aufpfropfen der Reben auf Wurzeln reblausresistenter amerikanischer Reben konnte die Reblaus die Weinstöcke nicht mehr befallen. In Europa gibt es seitdem nur noch geringe Bestände wurzelechter Reben.
Recioto
Wein von teilweise getrockneten Trauben.
Reserva
Qualitätsstufe spanischer und portugiesischer Weine eines bestimmten Jahrgangs. Vorgeschrieben sind in Spanien für Rotweine 36 Monate Lagerung, davon 12 im Eichenholzfass, bei Weißen 24 Monate mit 6 Monaten im Fass. In Portugal muss zudem der Alkoholgehalt mindestens 0,5 % über der Mindestanforderung liegen.
Restsüße
Die Gesamtmenge an unvergorenem Zucker in Wein und Schaumwein. Sie wird in Gramm pro Liter angegeben. Weine mit einem Restzucker von weniger als einem Gramm sind selten, da einige Zuckersorten nicht vergärbar sind.
Ripasso-Methode
Viele Valpolicella-Winzer benutzen diese Methode, bei welcher der vergorene Wein auf die Schalen des Recioto oder Amarone abgezogen wird. Das heißt, junge Rotweine werden auf der Maische eines hochwertigeren Weines nachvergärt, um so den Wein zu verfeinern. Die nach dieser Methode vinifizierten Weine sind intensiver, konzentrierter und haben im Vergleich zu einfacheren Valpolicellas ein sehr gutes Alterungspotential. Die Bezeichnung Ripasso findet sich allerdings nicht im offiziellen Auszeichnungssystem wieder, so dass man den Winzer kennen muss, um zu wissen, dass er nach dieser Methode arbeitet. Sartori z.B. ist einer dieser Winzer.
Riserva
Qualitätsstufe italienischer Weine eines bestimmten Jahrgangs. Bei Rotweinen eine Lagerung von mindestens zwei Jahren vorgeschrieben.
Rosé
In Europa wird Rosé vor allem in südlichen Anbaugebieten produziert. Das Farbspektrum reicht von blassrosa bis zu leuchtendem Hellrot. Rosé entsteht meist durch kurzes Maischen roter Trauben. Dabei geben die Schalen nur wenig Farbe an den Most ab. In Deutschland ist Rosé auch als Weißherbst bekannt. Schließlich gibt es auch Roséweine, die durch eine gemeinsame Vergärung von roten und weißen Trauben entstanden sind. Solche Weine heißen Schiller. Es empfiehlt sich Roséweine genau wie Weißweine gekühlt zu trinken.
Schaumwein
Schaumwein entsteht dadurch, dass Kohlendioxid in Form von Kohlensäure im Wein gelöst ist. Ist die Flasche einmal geöffnet, entwickelt sich aus der Kohlensäure wieder Kohlendioxid, welches in Form von kleinen Blasen, der sogenannten Perlage, entweicht. Im einfachsten Fall wird Stillwein mit Kohlensäure verperlt – das entstandene leicht prickelnde Produkt trägt die Bezeichnung Perlwein. Bei der höheren Qualitätsstufe der Schaumweine entsteht die Kohlensäure bei einer zweiten Gärung entweder in der Flasche (Méthode traditionnelle) oder im Tank (Méthode Charmat). In Deutschland werden Schaumweine mit höheren Qualitätsanforderungen auch als Winzersekt bezeichnet.
Smaragd
Höchste Qualitätskategorie für trockene, körperreiche Weißweine von spät gelesenen Trauben aus der österreichischen Region Wachau. > siehe auch Steinfeder.
Spätlese
Bezeichnung für die zweite Stufe von Qualitätsweinen mit Prädikat. Spätlese Weine sollten idealerweise aus vollreifen, aber nicht überreifen und möglichst nicht aus faulen Beeren hergestellt werden. Dadurch zeigen diese Weine eine wunderschöne Eleganz und Feinheit.
Spumante
Schaumwein mit mindestens 11% Alkohol und 2,5 Bar Druck.
Steinfeder
Niedrigste Qualitätskategorie für trockene, wenig körperreiche Weine aus der Wachau (Österreich). > siehe auch Smaragd.
Supérieur
Hinweis auf einen höheren Alkoholgehalt.
Tannin
Auch Gerbsäure oder Gerbstoffe genannt. Sie spielen beim Altern von Weinen eine wichtige Rolle. Vor allem junge Rotweine enthalten hohe Mengen an Tanninen. Sie verursachen im Mund ein charakteristisches Gefühl von Trockenheit, ein Zusammenziehen der Schleimhäute. Tannine stammen aus den Stielen, Kernen und Schalen der Traube, insbesondere bei Rotweinen. Zusätzliche Tannine nimmt der Wein aber auch aus dem Holz der Fässer auf. Dies wird gezielt eingesetzt beim Ausbau des Weines im Barrique. > siehe auch Gerbstoff & Phenole.
TBA
Abkürzung für Trockenbeerenauslese. Die zweithöchste Stufe der deutschen Prädikatsweinpyramide. Diese Weine werden nur in ganz besonderen Jahrgängen aus 100% edelfaulen und eingetrockneten Trauben hergestellt. Der dickflüssige Saft der aus diesen Rosinen gewonnen wird, wird anschließend behutsam vergärt. Die daraus entstehenden Dessertweine sind für ihr großes Reifepotential bekannt. > siehe auch Trockenbeerenauslese.
Tenuta
Italienische Bezeichnung für ein Weingut.
Terroir
Eine Bezeichnung aus der französischen Sprache welche sich auf ein Stück Land in der Agrarwirtschaft bezieht. Der Begriff Terroir wurde herangezogen um die verschiedenen Lagen und Weingüter im Weinbau zu klassifizieren und die Einflussfaktoren auf das Endprodukt festzuhalten. Jedoch können sie durch die vielen Auffassungen des Begriffes nicht eindeutig definiert werden. Als die allgemein wichtigsten Faktoren gelten das Klima, Sonneneinstrahlung, Geländeform, Zusammensetzung des Bodens und die Bodenfeuchtigkeit.
Toasten
Kleine Fässer werden oft auf der Innenseite „angeröstet“. Dies führt zu dem bei vielen Weinfreunden beliebten Rauchgeschmack, aber auch Vanille- und Karamelltöne werden so stärker an den Wein abgegeben. Je stärker die „Röstung“, desto stärker natürlich diese Geschmackseindrücke.
Trockenbeerenauslese
Die reifste Stufe der Qualitätsweine mit Prädikat (QmP). Die Beeren sind durch Edelfäule eingeschrumpft und haben daher die höchste Konzentration an Aromastoffen und Zucker. Das Mostgewicht solcher Weine muss noch höher liegen als das der Beerenauslese. Die Weine aus solchen Trauben haben eine goldgelbe bis orangefarbene Farbe und sind außerordentlich gehaltvoll. > siehe auch TBA.
Uva
Italienischer Begriff für Traube.
Vinifikation
International benutzter Ausdruck für die Weinbereitung allgemein. Umfasst alle Vorgänge auf dem Weingut und Handlungen des Winzers bei der Herstellung eines Weines.
Vollhefe
Oder auch Grobhefe genannt, ist eine Bezeichnung für die an den Boden des Fasses gesunkenen toten Hefezellen. Sie bilden ein teilweise flockiges Hefedepot welches auch Gerläger genannt wird. Erfolgt ein Abstich des Jungweines, wird er von der Vollhefe getrennt (Sediment, Bodensatz) und verbleibt im alten Behälter. > Siehe auch Feinhefe
Weinstein
Schon während der Gärung, verstärkt aber während der Reifung setzten sich im Wein ´glänzende Kristalle als Depot ab. Es handelt sich dabei um harmlose, geschmacksneutrale Kristalle, entstanden aus der Verbindung von Weinsäure mit Kalium oder Kalzium. Weinstein ist kein Weinfehler und der Wein kann bedenkenlos konsumiert werden.